Das Rittertum ist tot

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Part of the following chapter Gletschersee #9
Ich muss meine eigene Stärke finden …

Ich habe einem erhabenen König die Treue geschworen. Einem Mann von Stärke, Güte und Redlichkeit. Ich setzte mein Schwert, meinen Schild und meinen Speer gegen seine Feinde ein, wenn seine Trompete erschallte und seine Armee in den Krieg zog. All das tat ich und ich tat es mit Freude. Der Lohn für meine Treue waren Gewalt, Chaos und Unordnung. Es heißt, dass Artorius' Reich die "Blüte des Rittertums" war. Aber hier, an diesem gottlosen Ort, ist das Rittertum tot. Hier herrscht nur endloses Blutvergießen und Verwüstung. Hier wälzen sich die Toten im Grabe und durchleben wieder und wieder grenzenlose Tragödien, ohne Hoffnung auf ein besseres Jenseits. Es gibt weder göttliche Gerechtigkeit noch erhalten Frevler ihre rechtmäßige Bestrafung. Nur jene Vergeltung, die wir denen auferlegen können, die es wagen, uns Unrecht anzutun. Die Varangianer sind sich dessen trotz all ihrer Fehler bewusst und streben vor allem nach Macht. Dank ihrer Unterstützung konnte ich die Schritte des Verräters Myrddin vorhersagen und das erreichen, was ich für die Quelle seines schrecklichen Arsenals halte. Hier, an diesem Ort, kann ich womöglich endlich die Macht erlangen, das zu bewahren, was von meinem Volk noch übrig ist. Und diejenigen zu vernichten, die unseren Frieden bedrohen – ob nun von innen oder außen. Erst wenn die wütende Axtschneide des Henkers am seidenen Faden über allen Verbliebenen hängt, werden wir endlich ein Ende des Konflikts erleben.