Renées Tagebuch
Nachdem ich auf den Pässen kaum noch Bisons finden konnte und mir die eigenartigen Wolfsspuren im Gebirge einen Schrecken eingejagt hatten, mied ich die Schneelagen des Gebirges und zog stattdessen die Jagd im Wald vor.
Während der heutigen Jagd erblickte ich den Hirsch zum ersten Mal – es war kein gewöhnlicher Hirsch, wie wir ihn alle kennen, sondern etwas, das dem Wald entsprungen zu sein schien und die Gestalt eines Hirsches angenommen hatte – ich weiß nicht, wie ich es richtig erklären soll. Auf seinem Geweih wuchsen Moos und Blumen und seine Haut bestand aus saftig-grünem Waldgras. Sein Anblick verblüffte mich so, dass ich zur Salzsäule erstarrte und erst wieder Luft holen konnte, als die Kreatur mich entdeckt zu haben schien und mit einem großen Satz im Unterholz verschwand.
Nun erscheint mir jeder Umriss, den ich im Wald sehe, als verblüffend: Die Tiere auf der Insel werden nicht von den Jahreszeiten beherrscht, sondern von ihnen geformt – von der Erde, der Vegetation, sogar von Eis und Schnee.
– Renée Marie Cartier
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