Die Brücke scheint eine Verlängerung der Straßen der Ahnen zu sein, die die Insel durchpflügen. Die massiven Pfeiler, auf denen sie ruht, lassen mutmaßen, dass sie für schwere Lasten ausgelegt ist, wahrscheinlich die großen Steinblöcke, aus denen die alten Ruinen bestehen – denn wir haben auf der Ostseite einen Tempel voller großer Statuen, wie man sie überall auf der Insel findet, entdeckt.
Der Tempel ist allerdings gefährlich: Wölfe, die anscheinend aus Eis bestehen (!) und wandelnde Skelette lauern dort – wobei ich nicht sicher bin, welche von beiden schlimmer sind: Die Skelette scheinen uns nur schweigend zu beobachten. Ihre Knochen und Rüstungen sind makellos erhalten und in ihren knöchernen Händen halten sie Speere. Vielleicht haben sie ja früher einmal die Brücke bewacht. Und jetzt? Jetzt wachen sie auch im Tod noch über sie.
Wie auch die anderen Gebäude der Ahnen, die ich bisher untersucht habe, scheint die Brücke aus gemauerten Steinen und Felspfeilern zu bestehen, die nahtlos aus einem einzigen großen Steinblock zu bestehen scheinen. Wir die Ahnen ein solches Wunder errichten konnten, bleibt ein Rätsel – entweder hatten sie ganze Heerscharen von Arbeitern oder konnten, worauf der unbehauene Stein hindeutet, vielleicht die Berge und Schluchten selbst nach ihrem Wunsch formen, möglicherweise mithilfe der Macht der Insel?
Wir werden vielleicht nie hinter ihr Geheimnis kommen und nun, da die Verderbten und andere Kreaturen die Brücke bevölkern, stehen unsere Chancen darauf noch schlechter – sollten wir überhaupt überleben.
– D. Prieto, Ingenieur