Verloren in einem Blumenmeer

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Part of the following chapter Die Briefe der Ewigen Nacht #2

Marten ist nicht zurückgekehrt. Wir haben nach ihm gesucht, aber wir haben keine Spur von ihm gefunden. Es gab weder Kampfspuren noch Banditen auf der Straße, aber sie riefen uns trotzdem zusammen und befahlen uns, die Türen zu verriegeln. Seitdem sind bereits einige Tage vergangen und die Dorfbewohner flüstern hinter vorgehaltener Hand miteinander. Ich habe nichts von den Blumen erzählt, die ich dort entdeckt hatte, wo Marten verschwunden war, und auch nicht, dass sie in der Dämmerung rot leuchteten, als würden sie die letzten Sonnenstrahlen des Tages trinken. Die Blumen wachsen dort genauso schnell wie an Adriaens Grab – und ich habe sie auch an anderen Stellen im Dorf gesehen. Die Männer und Frauen beklagen sich über sie, sie würden die Nutzpflanzen ersticken und wären weder mit Schaufel noch Spaten zu entfernen. Sie bezeichnen sie nicht als Blumen, sondern als Unkraut – aber ich finde sie trotzdem schön und bin froh über ihre Anwesenheit auf dieser Insel, auf der es sonst nur so wenige Freuden gibt. Kathrijn