Kapitänstagebuch

Ein schwarzer Wind heult. Schreie hallen gegen die Felsen. Soweit ich weiß, bin ich der einzige Überlebende. Das ist meine Strafe dafür, mich mit Kräften einzulassen, die meinen Horizont übersteigen. Ich lenkte uns in den Sturm. Ich fesselte Klaus an den Mast und führte das verfluchte Ritual durch. Es gab nichts mehr, was wir hätten unternehmen können. Ich hatte geschworen, dass wir diesen gottverlassenen Ort verlassen würden. Und ich glaubte, dass unsere Freiheit jedes Opfer wert sei. Dieses gotteslästerliche Ritual hätte ein Monster beschwichtigen sollen. Stattdessenn erschuf es nur ein weiteres. Wenn ich das Buch noch hätte, könnte ich vielleicht einen Weg finden, um all das ungeschehen zu machen. Oder einen Weg, um das zu kontrollieren, was aus Klaus geworden war. Aber die See hat sich das Buch zurückgeholt, es wurde bei meinem gescheiterten Versuch über Bord gespült. Die Schreie haben aufgehört. Aber jetzt pocht etwas an meine Tür. Ich werde es hineinlassen und diesem schrecklichen Albtraum ein Ende bereiten ...