Die Tanzseuche

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Part of the following chapter Ichabods Tagebuch #14
Eine Seite aus dem Tagebuch von Ichabod Shaw

Ich bin kein Abenteurer. Verstaubte Gräber mögen Männer von Grenvilles Schlag anlocken, nicht aber mich. Meine gelehrten Untersuchungen beschränken sich auf Bücher und Befragungen. Ich möchte die Volksmärchen und die Kultur zusammenstellen, die in dem einzigartigen Schmelztiegel dieser Insel entstanden sind. Zu diesem Zwecke suchte ich den Mann mit den Eichenknöcheln auf – sein Name ist Zadok – und stimmte ihn mit Getränk und Trinkspiel gewogen. Wenngleich seine Worte undeutlich waren, als er endlich zu erzählen begann, gab seine alkoholgesäuerte Zunge doch allerhand faszinierende Kleinigkeiten preis. Er sprach von einer Tanzseuche, einem ansteckenden Zwang, Tag und Nacht umherzuwirbeln. Er sprach von einer sich verbreitenden Pandemie und von Menschen, die sich buchstäblich zu Tode tanzten. Er schlief ein, bevor er mehr darüber ausplaudern konnte. Was für eine wunderbar groteske Vorstellung. Eine Tanzseuche! – Ichabod Shaw