Flammen aus Azur

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Part of the following chapter Grenvilles Reise #1

[Die Seite ist versengt, scheint aber erst danach beschrieben worden zu sein.] Ich schreibe dies hier mit zitternden Händen nieder. Was für ein Narr ich war. Erst die Steinnadel, das grelle Licht … es wuchs über mir heran wie ein zweites Morgengrauen und mein Herz erbebte vor Vorfreude – und dann ein zweites Mal, als ich sah, wie die Fackeln entlang der Straße mit blauem Feuer erstrahlten. Es war ganz so, als hätte ich die Insel selbst zum Leben erweckt! Doch dann … dann brach ein furchterregendes Schweigen über alles herein und das Licht aus der Steinnadel verharrte mitten in der Luft, so als ob die Berührung der Erde es gelähmt hätte. Ich muss gestehen … Meine Furcht übermannte mich und ich floh entlang der Straße, wobei die blauen Flammen mir den Weg wiesen … zu den Tempelruinen, wie es sich herausstellte. Der Tempel war keine Zufluchtsstätte. Hatten die azurnen Flammen mich hergerufen? Was auch immer bei der Steinnadel geschehen war, es hatte auch hier seine Auswirkungen gezeigt und etwas Grauenerregendes zum Leben erweckt. Dasselbe blaue Feuer, dass die Laternen an der Straße erhellt hatte, brannte nun in den Brustkörben der Skelette, die ich für tot gehalten hatte … aber sie waren nicht tot, wie sich nun zeigte, sie hatten nur geschlafen. Nun schlurften sie mit gezückten Klingen und finsteren Absichten rund um den Tempel. Was habe ich da nur zum Leben erweckt? Mögen die Mächte Aeternums meiner Seele gnädig sein. – Grenville