Die Steinnadel

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Ich bin nicht stolz auf das, was als nächstes geschah, aber das hier soll nicht als Beichte verstanden werden. Rolfe widersetzte sich mir und zeigte sich nicht bereit, mir das Azoth zu überlassen, das er bei sich trug. Ich erklärte ihm ausführlich, dass ich mir meiner Erkenntnisse sicher sei, mir aber nur die Mittel fehlten, sie beim zentralen Obelisken auf die Probe zu stellen, und dass wir es gemeinsam schaffen könnten, die Geheimnisse jener Kultur zu enthüllen, die vor uns hier war. Er regte sich furchtbar auf und verkündete, dass er bei Tagesanbruch aufbrechen und zu Renees Haus zurückkehren würde, um dort Schutz zu suchen – und dass er das Azoth mitnehmen würde. Er erwähnte all die namenlosen Schrecken, die mich heimsuchen würden, wenn ich nicht von meinem Streben abließ – bis ich genug davon hatte und ihm barsch mitteilte, dass er schweigen solle. Ein letztes Mal befahl ich ihm, mir das Azoth zu überlassen. Er schüttelte den Kopf, aber noch bevor er mehr sagen konnte, rammte ich mein Messer in seine Kehle. Ich wusste, dass ihn das nicht töten würde, aber ich hatte keinen Bedarf mehr für seinen Leib – ich brauchte nur das, was er bei sich trug. Er wollte schließlich fort, also sollte es wohl so sein. Seine anderen Habseligkeiten ließ ich für ihn dort, sollte er die Reise hierher noch einmal wagen. Ich nahm mir nur das Azoth und schwor mir, mich dafür erkenntlich zu zeigen, sollten sich unsere Wege noch einmal kreuzen – wenn Aeternum ihn denn wieder zum Leben erwecken wird, so wie es bei anderen geschehen ist. Ich habe nur einen einzigen Versuch – und zwar bei der zentralen Steinnadel. – Grenville