Wachsende Angst

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Part of the following chapter Grenvilles Reise #1

20. Mai. Rolfe hat erneut seine Furcht ausgesprochen, dass das Azoth irgendetwas erwecken könnte, das auf Aeternum schlummert. Er ist ein Narr und hat nicht den Mumm zum Fortfahren. Ich habe an die Felder blühenden Lebens erinnert, die sich rund um die Obelisken erstrecken – wenn sie sogar schlafend eine solche Macht haben, wozu werden sie erst in der Lage sein, wenn wir sie erwecken, und warum sollte das etwas Schlechtes sein? Wachen wir denn selbst nicht jeden Tag aufs Neue erholt aus unserem Schlaf und unseren Träumen auf? Aber sogar meine vernünftigen Argumente zerstreuten Rolfes Zweifel nicht. Er regte sich fürchterlich auf und ermahnte mich, dass ich gar nicht wüsste, was ich bei der zentralen Steinnadel erwecken könnte … vielleicht würden ja sogar die Toten, die Skelette, die den verfluchten Tempel umringten, zum Leben erwachen, da ihre Herzen ja an das Land gebunden schienen. Ich vermute, unsere Wege werden sich bald trennen, auch wenn ich weiß, dass der versprochene Lohn Rolfe noch in meiner Nähe bleiben lässt. Wenn nötig werde ich ihn wohl fortschicken müssen, aber noch brauche ich sein Azoth für das, was ich als nächstes plane. Ich werde all die Mysterien hier aufdecken und damit ein strahlend helles Licht erschaffen, das alle Zweifel und Ängste aus dem Geist der Menschen herausbrennen wird. – Grenville